Archiv der Kategorie: Bibliotheksnest

Wie kommt die Eule zu ihrer Weisheit?

Sie geht in die ……….

Bibliothek!!!! Und wenn sie dabei noch von den Eltern begleitet wird, dann steht einer langen Karriere als alter weiser Uhu nichts mehr im Wege.
OK, die Fächerauswahl könnte vielleicht noch eine Rolle spielen, aber nachdem in den letzten Jahren ja verstärkt für die MINT-Fächer geworben wurde, ist es nicht verwunderlich, wenn es auch Uhus zu den Naturwissenschaften zieht.

Wer jetzt denkt, der Bibliotheksrabe ist völlig gaga geworden, nein, meine Ausführungen haben einen realen Hintergrund:
Schon ein paar Abende waren mir Menschen mit Fotoapparat oder Handy aufgefallen, die den neben unserem Bibliotheksgebäude stehenden Walnussbaum fotografierten. OK, dachte ich, sind die kleinen Eichhörnchen mal wieder ganz süüüüüüß am Spielen und Nüsse suchen. Am dritten Abend stand dann aber ein älterer Herr mit Teleobjektiv da und so groß ist der Walnussbaum nun auch wieder nicht. Also fragte ich ihn und er machte mich auf das eigentliche Zielobjekt der Fotografen aufmerksam: Uhus.

Uhu

Die saßen an unserem Bibliotheksgebäude an der Ostseite der efeubewachsenen Fassade ganz oben und hatte dort ihren Tagesruhesitz eingerichtet.
WOW!

Natürlich hatte ich meine Kamera an diesem Tag nicht dabei, aber man konnte sie tatsächlich mit bloßem Auge erkennen, wenn man wusste, wo man hinzuschauen hatte.
Naja, keine Kunst, so ein Uhu ist ja nicht gerade klein.
Am nächsten Morgen dann natürlich auf dem Weg zum Arbeitsplatz der Blick nach oben und ja, da sitzt noch was!
Da am Abend noch eine Schulung bis 19:00 Uhr auf dem Arbeitsplan stand, konnte ich mich erst danach auf die Lauer legen. Wie gut, dass ich mich mit den Nachbargebäuden auskenne und so einen super Hotspot im Trockenen, direkt gegenüber und noch 1 Stockwerk höher beziehen konnte.

Junger Uhu

Es waren drei an diesem Abend, zwei Altvögel und ein Jungvogel; gut an den fehlenden Ohrpinseln zu erkennen.
Und je ruhiger es auf dem Campus wurde, umso munterer wurden sie. Der Youngster, natürlich ganz oben sitzend, zeigte gesteigertes Interessen an den in den Abendstunden umschwirrenden Junikäfern, war aber doch nicht geschickt genug, um sie zu erwischen.
Na gut, da putzen wir uns eben die Federn und Krallen. Auf was warten wir hier eigentlich? schien er sich zu denken, denn er wurde zunehmend unruhiger, während die Eltern noch ein kleines Nickerchen hielten.
Orr, langsam wird mir das zu dumm hier, ich flattere jetzt mal noch einen Ast weiter hoch, vielleicht hilft das ja gegen die Langeweile….
Und schon breitete er seine Schwingen aus, stellte sich auf seine Beine und mit ein, zwei Flügelschlägen saß er noch ein Stück weiter oben. Das entlockte den anderen nur ein müdes gähnen und Federnschütteln, aber wenigstens waren sie jetzt munter. Und urplötzlich konnte man in drei große orange-leuchtende Augenpaare blicken.
Was für ein faszinierender Anblick. Die gesteigerte Aktivität der Alten ließ den Kleinen wieder herunter kommen und mal versuchsweise um Futter betteln, aber ohne Erfolg.

Dann plötzlich machte sich der erste Altvogel auf und glitt lautlos davon. „Wie? Was? geht es jetzt endlich los?“ schien sich der Junguhu noch zu fragen und schon erhob sich der zweite und machte sich auf die Jagd. „Halt, ich will mit! Hüpfen und mit den Flügeln schlagen haben sie gesagt“ und schon war er in der Luft und eilte gen Westen durch die Gebäude des Campus hindurch und aus meiner Sicht.

Und als mein Blick auf die Uhr fiel, musste ich schmunzeln: bis zur Bibliotheksschließung waren es noch 5 Minuten!

Update 6.7.2021
Es sind definitiv 4 Uhus: die beiden Altvögel und 2 Junge

Update 8.7.2021
Heute morgen war kein Uhu mehr da. Gestern Abend saßen sie noch alle an ihrem Platz.

Die Bibliothek experimentiert 26. Juli 2017 Nachmittag

Am Nachmittag stand ein Landeswechsel an und mein wiedererstarktes Handy führte mich sicher über die verschlungenen Strassen und Brücken von Mannheim nach Ludwigshafen. Doch o weh, welches der vielen Tore wäre denn nun meins gewesen? Nachdem ich bei Tor 5, 3 und 2 nette Bekanntschaften mit dem Wachpersonal gemacht hatte, fand ich dann auch den Parkplatz, der zum Besucherzentrum der BASF gehört und konnte sogar pünktlich mich am Treffpunkt einfinden.

Nach einer etwas verkürzten Führung durch das Zentrum – wir waren aus organisatorischen Gründen 30 Minuten zu spät angekündigt – kam das Highlight: eine Fahrt über das Werksgelände! Bitte bitte bitte setzt uns nicht irgendwo in der Mitte aus: wir finden NIEMALS alleine wieder zurück!!! Ich mochte kaum den Weisungen der Führerin hinterherkommen; hier rechts sehen Sie die Fabrik für Toluol…, links das Haus mit den Geranien, da wird Fragmichwas produziert und da vorne ist eines der 3 Kraftwerke; achja, gerade sind Sie rechts am Steamcracker vorbeigekommen und so weiter und so fort. Man kann nur hoffen, dass da noch irgendwer den Überblick behält, wo welches Rohr hinführt und wann man welches Rad nicht drehen darf!

1400 Fußballfelder groß ist das Fabrikgelände; angeblich das größte zusammenhängende Fabrikgelände der Welt! Auf einem riesigen Medientisch – da sieht unser Anatomage-Tisch wie ein Zwerg dagegen aus – hatte uns Fr. Dr. Busch, die Gästeführerin- die Dimensionen der BASF eindrücklich vor Augen geführt. Manhattan würde von Ground Zero bis Central Park darin Platz finden.

Medientisch im Besucherzentrum der BASF #theta360de – Spherical Image – RICOH THETA

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Nach der Fahrt konnte man nochmals ins Besucherzentrum zurückkehren und sich die Exponate in Ruhe anschauen…. und natürlich die ganzen multimedialen Spielereien ausprobieren! Wobei das Starten der Knallgasrakete ganz altmodische Handarbeit bedeutete! (Filmlink)

Als Belohnung für das Ausfüllen eines Feedback-Bogens gab es dann noch die einmalig und extra für das 150jährige Jubiläum hergestellte BASF-Playmobil-Figur!

Die Bibliothek läuft… 26. Juli 2017 Vormittag

Jaa, endlich mal wieder ein Betriebsausflug, der Baustelle und dem Umbau der Nordseite des Ostflügels – oder so ähnlich – sei Dank!
Und warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt und ein Ausflug in die direkten Nachbarstädte Mannheim und Ludwigshafen durchaus ein abwechslungsreiches und spannendes Programm versprechen.
Ausserdem bieten solche Ausflüge natürlich die Gelegenheit, meine neue Ricoh Theta SC auszuprobieren. Der Vormittag war einer Führung durch das unbekanntere, unschönere und für viele nicht attraktive Mannheim gewidmet: unter dem verheißungsvollen Titel „Schiffe, Schiller, Schokolade“ wurden wir am Neckar entlang am alten Hafengebiet, dort wo früher die Schiffe mit dem Stückgut entladen wurden, wo die große Mannheimer Schiffswerft lag und wo heute noch Schiffe mit ganz spezieller Ladung gelöscht werden; genau dort erfuhren wir einiges über die Mannheimer Industriegeschichte. Über die Verwendung der noch existierenden Hochbunker; einer der letzten- der Ochsenpferchbunker – wird gerade umgebaut und soll Heimstatt des Mannheimer Stadtarchivs – unter anderem – werden.

Direkt in diesem Gebiet liegt die Fabrik, deren Markenzeichen ein gaaaanz spezieller Duft ist; der mich auf meiner Irrfahrt auf der Suche nach einem Parkplatz und dann auf dem Fußmarsch zum Museumsschiff lieblich umwaberte: die Schokinag. Eine der größten Fabriken für Schokoladenherstellung. Und genau dort konnten wir das Löschen der Kakaobohnen vom Schiff und den Transport in die Fabrik beobachten. Mhmm, welch herrlicher Duft! Aber damit keine Gelüste aufkommen; das war auch alles. Was man sehen konnte: Kein Zutritt zum Gelände, kein Shop etc.

Entlang an den verschiedenen Hafenbecken/Neckararmen ging es dann noch in den „Jungbusch„, das angebliche Problemviertel / Ghetto von Mannheim. Bei genauerer Betrachtung ein Stadtteil mit internationaler Bevölkerung, sehr alter Bausubstanz und manchen künstlerischen Perlen im Hinterhof. Hier liegt auch die Moschee in direkter Nachbarschaft mit einer Kirche; alles längst nicht so dramatisch wie es manchmal dargestellt wird.

So, und wo bleibt jetzt der versprochene Schiller?? Tja, der musste sich mit der ungefähren Benennung seines Lieblingsplatzes unter einer Pappel am alten Neckarzusammenfluss und einigen Querverweisen auf Theater und Regisseure wie Iffland und Dalberg begnügen.

Eine Perle besonderer Art habe ich aber dann doch noch auf dem Rückweg gefunden: das Fundament in der Neckarvorlandstr. / Ecke Holzstrasse.

Eine kleine Eckkneipe, wobei diese Bezeichnung eigentlich nur der Lage gerecht wird, es liegt an einer Ecke. Aber innen sehr modern und witzig, leckeres Essen, mal etwas anderes als der übliche Mainstream; ich hatte Scotch Egg. Lecker. Und eine Steckdose für mein erlahmtes Handy, was mich später zum zweiten Teil des Tages zur BASF führen muss.

Ich geb mir die Kugel……

wenn ich mir meine Bibliothek so ansehe. Durch die „Augen“ der Ricoh Theta SC nämlich, die sich seit Kurzem den Platz mit dem anderen Nerdkram in meinem Schrank teilt.

Mit der Kamera kann man relativ einfach Kugelpanoramen erstellen und diese – mit der entsprechenden App – auch noch so nachbearbeiten, dass man zum Beispiel in das Bild Texte einfügen kann. Auch sensible Bereiche oder Personen können unke

Blick in die Bibliothek

nntlich gemacht werden.

Spherical Image – RICOH THETA  

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So kann ich also „meine Bibliothek“ räumlich darstellen und die entsprechenden Punkte auch noch bezeichnen.
Bisher hatte ich die Panoramen noch mit der Kamera und 4 360°Grad-Umdrehungen zusammengepitched, jetzt muss ich mich nur rechtzeitig unsichtbar machen, bevor der Timer nach 5 Sekunden auslöst. Ok, ich kann den Timer auch auf 10 Sekunden hochsetzen.

So kann man mit relativ einfachen Mitteln seine Bibliothek/Räumlichkeiten im Netz präsentieren und wenn einmal die Zeit ist, dass der Mensch VR-Brillen als ganz normale Brillen trägt, dann kann er sozusagen von zuhause aus sich schon mal in die Bibliothek „beamen“, also fast… Denn die Kugelpanoramen lassen sich eben auch im „Cardbox-Modus“ anschauen.

Natürlich ist die Auflösung für den Profiphotograph nicht ausreichend, aber für die Präsentation im Netz finde ich ist es völlig ok.

Mein Zukunftsbild einer Bibliothek – reloaded

Anlässlich des ersten BibChats #bibchat auf Twitter, der heute abend stattfindet (und an dem ich wahrscheinlich nicht teilnahmen kann, weil ich gerade kurzfristig als Krankenpfleger verplant wurde), habe ich mich an meinen uralten Blogeintrag erinnert und ihn mal etwas überarbeitet; passend zum Punkt 5 um 20:40 Uhr: Deine Traumbibliothek – wie könnte die aussehen?
Der Text von 2010 ist kursiv dargestellt; aktuelle Ergänzungen, Änderungen oder Neuerungen sind in Normalschrift fett gesetzt.

Letztens wurde ich nach meinem Zukunftsbild einer Bibliothek….

gefragt. Also wie ich mir das Bibliotheksleben so in Zukunft vorstellen würde.
Nun ja, eigentlich habe ich da ja schon ganz konkrete Vorstellungen, aber in welchem Zeitraum das verwirklicht werden kann und ob es überhaupt jemals verwirklicht wird???

Die Zukunft als Bibliotheksbenutzer

Ich komme in das Gebäude der Bibliothek; ja bei mir gibt es durchaus noch ein Gebäude; nicht unbedingt nur ein Bibliotheksgebäude, nein das Gebäude steht für mich zentral auf dem Campus; die Mensa ist darin angesiedelt wie auch zentrale offene Bereiche, die natürlich alle ein stabiles WLAN anbieten. In diesen offenen Bereichen können die Nutzer sich treffen, lernen, reden, lesen, essen; eben alles, was man so auf einem zentralen Platz – ja mir schwebt da so etwas wie ein Marktplatz, aber eben nicht im Freien, vor.

Idealerweise ist dieser Platz rund und im Zentrum dieses „Rundhauses“ ist die Bibliothek angesiedelt.

Rund muss es nicht unbedingt sein, aber auf jeden Fall von mehreren Seiten gleich leicht zugänglich.

Sozusagen ein offenes Gebäude, von mehreren Richtungen zugänglich; vielleicht nichteinmal mit Wänden richtig abgetrennt, sondern offen und luftig.

Nun, da es doch immer noch das Bedürfnis nach total abgeschotteten Lernplätzen gibt, sollte es doch mindestens einen solchen Bereich geben; was wohl doch nur mit „richtigen Wänden“ realisierbar ist.

Passiert man den inneren Kreis, so registriert man sich mit seinem RFID-Benutzerausweis als anwesend.

Das impliziert also das runde Gebäude; aber man kann es auch mit verschiedenen Stockwerken oder Bereichen innerhalb eines nicht runden Gebäuden realisieren.

Möchte man das nicht, so gibt es spezielle Hüllen für den Ausweis, die das automatische Registrieren verhindern.

 

Es sollte niemand sich „verfolgt oder überwacht“ fühlen durch eine „automatische“ Anwesenheitsregistrierung.

Durch das „Anmelden als in der Bibliothek anwesend“ hat der Server der Bibliothek im Hintergrund schon mein Benutzerprofil geladen, das ich bei der Anmeldung als Nutzer der Bibliothek angelegt/ausgefüllt habe.

Auch diese Angaben sind rein freiwillig und können jederzeit über mein Benutzerkonto geändert oder gelöscht werden.

Es beinhaltet neben den Kontaktdaten meine Lesethemen; in welchen Fachgebieten möchte ich über Neuerscheinungen und Neuanschaffungen informiert werden; neu publizierte Online-Artikel werden automatisch in den für mich relevanten Datenbanken recherchiert;

und bereitgestellt – im Volltext, wenn die Lizenzen vorhanden oder die Artikel mit Open Access publiziert sind.

Veranstaltungen, Schulungen oder Kongresse zu meinem Themen werden in regelmässigen Abständen

den Turnus kann ich selbst bestimmen

gesucht und angeboten.

Setze ich mich als Nutzer entweder an einen Computer in der Bibliothek oder logge mich mit meinem eigenen Laptop oder mobilen Endgerät –

habe ich kein eigenes, so kann ich für die Zeit des Semesters eines in der Bibliothek ausleihen

ins WLAN, so habe ich die Möglichkeit, durch einen „Bibliotheksbutton“ mit einem Klick auf eine Seite zu kommen, wo mir in übersichtlicher Form die Neuerungen seit meinem letzten Besuch angezeigt werden.

Also eben die Volltexte, etc.

Standorte der Neuerscheinungen sind im n dem mobilen 3D-Modell der Bibliothek farblich markiert, so dass ihr Standort von mir durch die hauseigene Navigation schnell ausgemacht werden kann.

Hauseigene Navigation meint hier InhouseNavigation, die mir auf meinem Smartphone quasi den Überblick des Gebäudes zeigt und darin dann die farblich markierten Neuerscheinungen

Ein Abstract des Buches kann ich über den QR-Code, der auf dem Buchcover abgebildet ist, noch vor Ort auf meinem Mobilgerät durchlesen.
In der Bibliothek sind genügend Leseplätze zum Lernen, Gruppenräume oder Bereiche, wo man sich mit seinen Büchern und Laptop ausbreiten kann. Möchte ich etwas ausdrucken, so kann ich dies über dezentral aufgestellte Geräte, die ich auch über WLAN ansteuern kann, machen; die Gebühren werden automatisch auf mein Bibliothekskonto aufgebucht.

Die dezentral aufgestellten Drucker, die von den verschiedenen Geräten die druckaufträge erhalten, stehen schon in unserer Bibliothek, allein die Bezahlung erfolgt noch über die Uni-Id-Card bzw. Münzgeld. Da könnte man noch nachbessern

Auch das Scannen von Texten ist durch Farbscanner, die in der Bibliothek aufgestellt sind, möglich, der Scan kann wahlweise auf Datenträger oder via Bluetooth direkt auf mein Gerät aufgespielt werden.

Bluetooth fehlt noch, aber das Scannen und Verschicken der Scans an die eigene Mail bzw. das Abspeichern auf dem Uni-Server  bzw. das Einscannen auf dem Buchserver aus USB sind schon Realität.

Da die meiste Literatur online vorhanden ist herrschen in der Bibliothek die Arbeitsplätze vor, nur noch eine Minderzahl von Büchern ist in Regalen aufgestellt.

Bei den Zeitschriften im medizinischen und naturwissenschaftlichen Bereich ist dies tatsächlich so langsam Realität; die Regale mit den gedruckten laufenden Zeitschriftenheften werden immer weniger.
Die Bibliothekare sind nicht mehr nur an einen Schreibtisch oder Thekenarbeitsplatz gebunden, sondern begehen, ihren fachlichen Spezialkenntnissen entsprechend, in regelmässigen Abständen „ihre“ Abteilung und fungieren sozusagen als mobile Auskunft, Berater etc.

Oder über Online-Beratung, Webinare, die spontan gebucht werden können als Gruppe ….

Will ich tatsächlich ein Buch oder Gerät …. aus der Bibliothek mitnehmen, so kann ich das durch die automatische Selbstverbuchung beim Hinausgehen aus der Bibliothek – wir erinnern uns; die Anmeldung erfolgte automatisch beim Betreten.

Also ich muss noch nicht einmal mehr an extra Terminal, sondern die Ausleihe wird durch am Ausgang installierte RFID-Reader automatisch getätigt. So hatte ich mir das gedacht. Aber natürlich gibt es da wahrscheinlich Schwierigkeiten, wenn 2 Nutzer gleichzeitig rausgehen; wie erkennt das System, wer das Buch ausleiht und und und…

Die Bibliothek muss nicht unbedingt 24 Stunden geöffent haben; dadurch dass die Mehrzahl der Literatur auch online zugänglich ist, reicht eine Öffnungszeit von etwas 7:00 Uhr morgens – für den Besuch vor der Vorlesung – bis etwa 22:00 oder 23:00 Uhr. na mindestens bis Mitternacht!!; allerdings natürlich auch an Sonn- und Feiertagen.
Der Bereich ausserhalb der im Zentrum liegenden Bibliothek sollte vielleicht in einem bestimmten Teil durchgängig geöffnet sein; bin mir da aber noch nicht so sicher.
Idealerweise ist ein Restaurant oder eben Mensa, bei der aber auch nicht universitäre Menschen essen können ,angesiedelt, so dass auch Nichtbibliothekskunden die Räumlichkeiten nutzen und so die Bibliothek in das Stadtleben mit eingebunden ist; aber das kommt natürlich auch auf die Lage des Campus zur Stadt an.

Bücher – oder besser gesagt Medien

Die Bibliothek leiht eben nicht nur Bücher, sondern auch Tablets und andere Geräte, Baukästen, Modelle etc aus, also Arbeitsmaterialien, die die Studenten in ihren Fächern benötigen. Genauso werden stationär vorhandene Hilfsmittel; wie zum Bsp. der virtuelle Seziertisch, den wir anbieten, den Nutzern bereitgestellt. Jenachdem mit den entsprechenden Anmelde/Leihverträgen etc…

– die ich aufsgeliehen habe, werden automatisch verlängert; natürlich sofern sie nicht vorgemerkt werden. Nähert sich das Ende des letzten Ausleihintervalls, so bekomme ich rechtzeitig eine Nachricht per Mail, am letzten gebührenfreien Tag noch eine SMS;

oder über andere soziale Medienkanäle, die ich als Nutzer in meinem Profil hinterlegen und freigeben kann.

dann fallen Gebühren an, wenn ich diese Nachrichten ignoriere. Natürlich sollte die Rückgabe auch nach Schliessung der Bibliothek über geeignete Schleussen möglich sein.

So, das waren jetzt mal so spontan meine Ideen, wie ich in ferner Zukunft mein Leben als Nutzer einer Bibliothek sehe.

Werde das nun nach und nach durchgehen, ob Teile davon irgendwo auf der Welt schon verwirklicht sind und diese im Text direkt verlinken. Vielleicht ist die Zukunft ja doch schon näher als ich dachte..

Wer weiß, wo das eine oder andere schon verwirklicht ist: Bitte Link schicken, bin für jede Information dankbar.

Naja, und dann steht ja noch die Zukunft des Bibliothekspersonals an… uiuiui, das wird aber wohl etwas schwieriger.

Zum in die Luft gehen…..

Orrr, manchmal könnte man wirklich in die Luft gehen…… wenn mal wieder der Kaffeeautomat streikt, die Nutzer mit allen möglichen und unmöglichen Anwandlungen vor einem stehen oder die Statistiken, Exceltabellen und zu bearbeitenden Bücherberge einen schier zu erschlagen drohen!

Einfach mal Abstand gewinnen und sich die bucklige Welt von ganz weit weg betrachten, frei nach Reinhard Meys „Über den Wolken“

Geht nicht? Geht doch!Mars

Mit dem Open Access Programm der ESA stehen nun nämlich phantastische Weltraumbilder frei für die Öffentlichkeit zur Verfügung!

unter open access esa hat man Zugang sowohl zu phantastischen Bildern vom

Mars und anderen Planeten als auch Bilder der Erde und einzelnen Regionen.

Nicht nur Photos, sonder aufwendig mit Satellitenbildern und anderen von Messgeräten erstellten kombinierte Daten erstellte Ansichten stehen nun zur Verfügung.

Ötztal

Ötztal

Und was hat das jetzt mit Bibliotheken zu tun?  Nun, meiner Auffassung nach sollten wir nicht nur Informationen in der klassischen Schrift und Papierform nachweisen, sondern auch an diese Art der Informationsvermittlung denken.

Geographen, Geologen, Musikwissenschaftler (ja es gibt auch eine Abteilung Spacesounds!) können hier durchaus fündig werden.

Nur die Suchfunktion……. lässt noch zu wünschen übrig..

Unter „Space in Images“  sind hochaufgelöste Photos von Regionen zu finden; wenn man sie denn findet. Denn es gibt nur eine Einschlitzsuche „free search“ wohl über den gesamten Bestand, ohne die Möglichkeit der Eingrenzung. So führte meine Eingabe „Germany“ beileibe nicht nur zu Bildern von Deutschland, sondern auchn zu Bildern von in Deutschland teilweise gebauten Satelliten und erstaunlicherweise auch zu bildern der Ötztaler Alpen, Rumänien, der Schweiz etc. Warum? Im Text wurden alle ESA-Mitgliedstaaten aufgeführt und da ist Germany nun  mal mit dabei.

Also leider ein Manko bei diesem sonst sehr schönen Angebot.

 

 

 

 

Der Weihnachtsrabe Teil 3

Teil 3 von:

 

Teil 1          Teil 2

Huuiii, plötzlich pfiff der Wind von hinten heran unter das Gefieder des kleinen Weihnachtsraben und zerzauste ihn gründlich. Die Wucht ließ ihn schwanken und so taumelte er durch die schneeschweren Winterwolken, wurde mal nach Norden, dann wieder nach Süden gezerrt und gab es schließlich erschöpft auf, in eine bestimmte Richtung fliegen zu wollen.
Er ritt auf dem Wind wie auf bockigen Ponys, warf ihn eine Böe ab, so ließ er sich einfach fallen und landete auf einer anderen, die ihn wieder weiter durch den schneeflockigen Winterhimmel trug. Immer mal wieder versuchte er einen Blick auf die Erde zu erhaschen um sich zu orientieren, aber die meiste Zeit war nichts als Weiß, Grau oder gar nichts zu sehen.

Ewig schien der wilde Ritt anzudauern, doch plötzlich ließ der Wind schlagartig nach und unser kleiner Weihnachtsrabe segelte tiefer und tiefer. „Gar nicht so schlecht“dachte er, „hier unten ist es auf jeden Fall wärmer“ und ließ sich inmitten einer flauschigen Kugelwolke mittreiben, ja geradezu einhüllen und einlullen.
„Autsch, was war denn das? Seit wann gibt es in kugeligen Flauschwolken Betonhindernisse?“. Verwundert schüttelte sich der kleine Weihnachtsrabe und fiel kopfüber in eine dunkle, schwarze, immer wärmer werdende Röhre. Verzweifelt kämpfte er gegen den Sog der Finsternis, aber vergebens, immer schneller ging es ins tiefe Dunkle hinein.
Wuuuuusch! Plötzlich rauschte es links und rechts von ihm. Wuuuuusch! Wuuuuusch! Es überholte ihn von hinten und verschwand vor ihm in der Ferne. Immer weiter zog und zerrte ihn der Sog vorwärts, es blieb ihm nur die Möglichkeit die Federn anzulegen und zu versuchen mit keinem dieser Wuuuuusch!s zu kollidieren.
Plopp! Urplötzlich war der Sog weg und unser Rabe war in ein Loch geplumpst.

„Pardauz, wo war er denn jetzt gelandet?“ Nachtschwärze umhüllte ihn immer noch  und obwohl er alleine in einer Art Käfig saß, war die Präsenz eines anderen Lebewesens fast körperlich spürbar!

„Aaaahhhhh, ein lebendes Federtier!!“ „Was hat die Rohrpost denn jetzt wieder angestellt?“ „Ich wollte doch ein Skeletttier und kein Federtier. Himmelherrgottnochmal, wenn man diese Menschen einmal was alleine machen lässt!!!!“ Grummelnd steckte Paulchen seine gebleichten Knochenfinger durch die Tür in der Eingangsbox der alten Rohrpost und fühlte.  „Federn…., noch mehr Federn, Ohrrr, alles nur Federn…. Halt, da war doch noch was…“ Er tastete weiter „Ey, lass meine Zehen in Ruhe“ krächzte der Weihnachtsrabe und hackte nach Paulchens knochigen Fingern. „Was erlaubst Du dir, Du Kopfkissenfüllung?“ knurrte dieser wütend zurück. „Ich rupf‘ Dir gleich was aus, Du….“

„Paulchen, was ist da vorne schon wieder los? “ rief es aus der Dunkelheit. „Kannst Du nicht einmal die Post holen ohne Krawall zu machen?“

Ein kleines Licht kam schwankend näher. „Da ist ein Irrtum in der Post“ grummelte Paulchen und zog sich beleidigt zurück. „Immer bin ich schuld!“

„Sakrament ist das duster hier“, schlurfenden Schrittes näherte sich eine hagere Gestalt, die eine schwachleuchtende Taschenlampe in der Hand hielt. „Alles altersschwach hier, schon wieder die Sicherungen alle rausgeflogen“
Er leuchtete in den Käfig „Mmhh, mmhh, na endlich! Zwar nicht ganz genau das, was ich erwartet habe, aber immerhin.“ Mit diesen Worten griff er sich den kleinen Weihnachtsraben und holte ihn aus seinem Gefängnis.
„Wo ist denn nur???“ Suchend schaute sich die hagere Gestalt um und, als sie wohl nicht das fand, was sie suchte, setze sie den kleinen Weihnachtsraben auf ein stubiges Katheder. „Nicht wegfliegen, muss nur mal für Licht sorgen“ grummelte der alte Anatom, denn niemand anders war diese hagere Gestalt.
Vorsichtig schüttelte der kleine Rabe seine Federn, plusterte sich kurz auf, wohl auch um sich größer zu fühlen und hopste auf dem Katheder hin und her. „Wie sollte er denn bei dieser Dunkelheit fliegen, also diese Menschen haben Vorstellungen“ Krächzend legte er den Kopf zu Seite und lugte vorsichtig umher, denn irgendwie fühlte er sich beobachtet.
Plötzlich flackerten gelblich an der Decke einige Glühbirnen auf und tauchten den Raum in ein heimelig warmes Licht.

Und richtig, da hinter einer der vielen Vitrinen, die hier anscheinend kreuz und quer im Wegen standen, lugte Paulchen hervor. Jetzt, wo sich die Dunkelheit gelichtet hatte erkannte unser kleiner Weihnachtsrabe, was sich da so über sein Federkleid aufgeregt hat: ein Skelett!!! Klapperdürr und schon ein bisschen in die Jahre gekommen, wenn man das Alter an der Anzahl der noch verbliebenen Zähne festmachen wollte, aber sonst durchaus lebendig. „Na dann ist ja klar, wieso Du mir an die Knöchelchen wolltest!“ Aufmunternd hüpfte der kleine Rabe in Richtung der Vitrine. „Aber ich sage Dir eins: Rupfen lasse ich mich nicht! Ich bin ein Weihnachtsrabe und keine Weihnachtsgans; das solltest Du inzwischen bemerkt haben!

„Hagen, Hagen, das Federtier spricht!!“ Wild fuchtelnd klapperte Paulchen in die Richtung, aus der gerade der alte Anatom angeschlurft kam. „Was erzählst Du denn da wieder für einen Unsinn, hast Du heute morgen Deine Nase wieder zu tief ins Chloroformgas gesteckt? Du weisst genau, dass das Deinen Knochen nicht gut tut!“ „Aber er spricht wirklich“ „Ach quatsch, nur mein alter guter Hfran konnte sprechen“
Trotzdem näherte sich Hagen dem kleinen Raben, der nun ganz still an einer Ecke des Katheders saß. Die Gedanken kreisten nur so in seinem Kopf. „Ein sprechendes Skelett und ein Mensch, der den legendären alten weißen Hfran gekannt hatte?“

Hagen musterte den schwarzen Federball auf seinem Katheder und flüsterte „Sag mal, kannst du wirklich sprechen?“ „Na klar kann ich das und wo bin ich hier eigentlich und was macht dieses Knochengestell da. Der soll bloß seine Finger von meinen Federn lassen und und und…“ „Halt halt halt!.“ lachte Hagen „nicht so schnell und nicht alles gleichzeitig!“
„Also ich bin Hagen, der Anatom hier und das ist unser Hausskelett Paulchen und keine Sorge, der will dich nicht rupfen und verspeisen!“ „Verschwörerisch blickte er sich um und flüsterte dann, ganz tief zum kleinen Weihnachtsraben gebeugt „der hat sich nur zu Weihnachten einen Spielgefährten gewünscht und wenn sich ein Skelett jemanden wünscht, dann sollte derjenige natürlich nicht mehr allzuviel auf den Rippen haben!““Komm hervor, Paulchen, ich glaube unser gefiederter Freund hier hat jetzt keine Angst mehr vor dir!“ Schmunzelnd strich Hagen dem kleinen Weihnachtsraben über die Rückenfedern und winkte Paulchen zu sich. „Du darfst ihm aber nicht wieder mit Federnrupfen drohen; hörst Du?“
„Jaja, ist schon gut“ maulte Paulchen und beäugte den Raben argwöhnisch. „Aber was sollen wir denn hier mit einem Vogel?“ Er stocherte in Richtung Katheder, der will doch wohl nicht unsere Knochenkisten plündern, oder?“ Herausfordernd blickte er um sich.

Knochenkisten, Federnrupfen, so langsam wurde es dem kleinen Raben Angst und Bange. Wo war er da wohl hingeraten? „nein, nein, ich ich ich habe mich verflogen, also ich wurde hierhergezogen, durch so ein großes schwarze Röhre, ich will wirklich keine Umstände machen oder hierbleiben. Ich bin wirklich nur aus Versehen hier gelandet.“ Paulchen ließ seinen Knochenfinger sinken und schien in sich zusammenzuschrumpfen. Unmerklich nur, aber es hatte den Anschein, als ob ihn irgendetwas enttäuscht hatte. Hagen bemerkte dies nicht, schaute er doch verzückt auf den kleinen Raben und murmelte „Wie mein Hfran, genau wie mein Hfran seinerzeit“ Aber unser Weihnachtsrabe wäre kein Weihnachtsrabe, wenn er Paulchens Reaktion nicht bemerkt hätte. „Aber vielleicht kann ich ja ein paar Stunden hier bleiben bis zum Abend und Euch etwas Gesellschaft leisten“

Mit diesen Worten hüpfte er an den Rand des Katheders und flatterte vor dort auf die nächstgelegene Vitrine. Neugierig bog er seinen Kopf herab und versuchte zu entziffern, was auf dem Schild unter ihm an der Scheibe angebracht war. „Schinderhannes“ entzifferte er krächzend und „Höööölzhölz“ uuups, kopfüber plumbste der kleine Rabe von der Vitrine auf den Boden „Hölzerlips“ las Paulchen ihm vor und streckte seine Hand aus, was der kleine Rabe als Aufforderung verstand dort Platz zu nehmen. „Das war mein Urururgroßvater“ erklärte er stolz und legte seine Stirn an die Scheibe, manchmal wünsche ich mir, auch mal so berühmt zu werden wie er.“ „Weißt Du, dass er als Begleiter immer einen Raben mit dabei hatte, der hoch oben in den Bäumen saß, wenn sie irgendwo ihr Lager aufgeschlagen hatten. Und immer, wenn Gefahr drohte, hat er sie gewarnt.“ „Ja“ seufzend wandte sich Paulchen ab „so einen Freund hätte ich auch gerne mal“.
„Aber du hast doch Hagen, der Dich wohl sehr mag, glaube ich“ antwortete der kleine Rabe, dem die Traurigkeit an Paulchen zu Herzen ging. „Aber das ist nicht dasselbe“ flüsterte Paulchen „Hagen hat nicht nur mich zum Freund, sondern noch andere Menschen und Knochen und an manchen Tagen stehe ich nur stumm in meiner Ecke und muss mich von Kindern befingern lassen, die hier alles antatschen und rumschreien und mit mir tanzen wollen und so.“

„Paulchen, wo treibst Du Dich schon wieder rum? Du weißt doch, dass bis heute Abend noch einiges zu tun ist! Wir müssen noch die Schädel polieren und die Rippen von Lucy sind auch schon wieder durcheinander geraten!“
Aus den Tiefen des Anatomicums erklang Hagens ungeduldige Stimme. „Siehst Du, jetzt bräuchte ich einen Freund, der mir nicht das Gefühl gibt, hier immer nur allein die brave helfende Knochenhand zu sein“ wandte sich Paulchen seufzend zum kleinen Weihnachtsraben und schlurfte Richtung Hagen.

Nachdenklich schaute ihm der kleine Weihnachstrabe hinterher, als er plötzlich einen Sog an sich ziehen spürte, der ihn gnadenlos mit sich zog. „Was war denn jetzt schon wieder lo“s, dachte er unwillig, hatte er sich doch vorgenommen, noch eine Weile bei Paulchen zu bleiben und ihm Gesellschaft zu leisten.

Aber es zog ihn gnadenlos Richtung Rohrpoststation und ehe er es sich versah, war er in einer Kapsel gefangen und Wuuusch!  in den Tiefen des Rohrpostsystems verschwunden.
Plopp, plopp, landete er in einer Verteilstation und blickte um sich! Unzählige Kapseln sausten um ihn herum, stoppten an den verschiedenen Kreuzungen und schlugen die verschiedenen Richtungen.
Plopp, plötzlich landete eine Kapsel neben ihm, drehte sich dreimal um ihre eigene Achse und… blieb stecken. „Na sowas“ dachte der kleine Rabe verwundert, als er einen genaueren Blick in die Kapsel warf während er versuchte, sie in die richtige Position zu ruckeln. „Das sieht doch nach einer Lieferung für Paulchen aus!“ Noch einmal an der Lasche gezogen und Wuuusch, die Kapsel machte sich auf den Weg ins Anatomicum. „Flieg, kleiner Knochenrabe und grüß mir meinen Freund“ flüsterte der kleine Weihnachtsrabe noch hinterher, als auch seine Kapsel sich wieder in Bewegung setzte und er im Dunkel der Rohrpostanlage verschwand.

Plopp machte es in der Rohrpoststation des Anatomicums und Paulchen schlurfte langsam zur Tür. Gerade hatte Hagen die Arbeiten für beendet erklärt und angefangen, die Lichter zu löschen. „Was denn jetzt noch“, dachte er unwillig, als er die Kapsel aus dem Eingangskörbchen fingerte und plötzlich zog sich ein Grinsen über sein knochiges Gesicht und er machte einen Freudenhüpfer. „Danke, kleiner Weihnachtsrabe“ flüsterte er gerührt, als er die Kapsel öffnete und ein kleiner, knochiger Skelettrabe auf seine Hand hüpfte.
„Krahkrah“ schüttelte der seine knochigen Flügel und wetzte seinen Schnabel an Paulchens Kiefer. „Ja, Dir auch ein weihnachtliches Krakrah“ antwortete Paulchen, setzte sich den Knochenraben auf seine Schulter und verschwand beschwingt im Anatomicum.

 

 

 

 

 

 

Jedes Studium beginnt mit dem ersten Tag…

Ich hab mal das Ersti-Prezi reaktiviert

hp-4

 

 

Chatprotokoll

Sag zum Abschied leise Servus liebe Theke

imageNun ist es Realität, unsere Bibliothek  hat keine Theke mehr!
Jahrelang hat sie uns durch unseren Arbeitsalltag begleitet; trat mehr oder weniger regelmäßig in unser Bewusstsein,.
Stets war sie ein Ort, um über die grossen Ereignisse des Hauses informiert zu werden, aber auch die kleinen Vorkommnisse, die es nicht auf die grosse öffentliche Bühne geschafft haben, hier hat man davon erfahren.
Aber nicht nur Dienstliches gab es, nein auch private Buch Tipps von Kollegen, kleine Jubiläen, Randnotizen des beruflichen Zusammenseins.
Doch nun ist sie ein Opfer von Facebook und Co. geworden. Die Mitarbeiterzeitschrift der UB wurde mit dem Heft 1/2015 eingestellt.
Durch den Facebookauftritt, das offizielle Blog und  die diversen internen Mailinglisten sei die Theke als Mitarbeiterzeitschrift überflüssig geworden, heisst es im Editorial.
Aber stimmt das wirklich?
Wo bleibt die Presseschau, die Lesetipps, der Bericht über einen gemeisterten Vorfall in einer Institutsbibliothek?
Die Vorstellung neuer Kollegen, die Abschiedsworte altgedienter KollegInnen, der runde Geburtstag und und und…?

Alles keine Inhalte, die auf Facebook oder dem Blog gepostet werden sollen. Denn es sind Interna, die jetzt nicht gerade den Informationswert für unsere Benutzer/Follower haben.
Natürlich kann man solche Nachrichten in die interne Mailingliste stecken; aber Hand aufs Herz „Wie unpersönlich ist das denn?“
In der Mailingliste werden Dienstpläne; Ausfälle von Aufzug, Server etc. publiziert.  Das ist etwas Flüchtiges, da gehen solche Nachrichten im Strom unter; kein Mensch wird sich hinsetzen und die Mail über das Fest XY am Soundsovielsten vor 3 Jahren raussuchen. In der Mitarbeiterzeitung kann man mal schnell nachschlagen; sieht vielleicht noch ein Foto dazu und kann sich erinnern. Und beim Rumblättern noch auf dieses oder jenes stossen; sich vielleicht mit der UB als Gemeinschaft der Mitarbeiter eingebunden fühlen. Als ein Teil des Ganzen, für und von dem diese Zeitschrift gedacht war.
Für mich ist das ein Stück Organisationskultur; dass die Mitarbeiter nicht nur als Diensttuende wahrgenommen werden, sondern als Gemeinschaft, die auch ausserhalb der Arbeit sich vielleicht mit der UB verbunden fühlt.
Und das vielleicht auch so nach aussen transportiert.
Aber nun ist es vorbei; die Theke ist abgebaut.

ADIEU, ich werde Dich vermissen!

Besuch vom Weihnachtstwichtel

Uiuiui, da war der kleine Rabe mal für ein paar Tage aus seinem Nest gen Süden geflattert, um für das bevorstehende Weihnachtsfest noch einmal die Federn gründlich im schwäbischen Meer zu baden und dann kohlrabenschwarzfeiertagsglänzend zurückzukehren.
Als er frisch und voller Tatendrang über die Schwelle flog sah er schon, dass er Besuch gehabt haben musste. Sein Schreibtisch, an dem er seine Tage im sorgsam zurechtgezupften Aktennest zu verbringen pflegte, bog sich unter der Last eines großen Pakets fast bis auf den Boden durch.

Aufgeregt flatterte der kleine Rabe umher; wie konnte es sein, dass er soooo ein großes Paket bekommen hatte? Er hatte doch gar nichts bestellt; keine Bücher, weil er immer noch etwas flügellahm war, die Geschenke für die Rabenfamilie lagen schon längst gut versteckt in den Ecken seines Schlafnestes….
Ratlos setzte er sich auf eine Ecke des höchsten Bücherstapels, der gerade neben seinem Nest aufragte und zupfte an seinen kohlrabenschwarzfeiertags-glänzenden Federn herum. Plötzlich kam ihm ein Gedanke, flatterte ihm sozusagen im Geist herum und verschwand wieder. Merkwürdigerweise hatte der Gedanke die Gestalt eines kleinen blauen adipösen Vogels….

Und plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Da war er doch, vor langer langer Zeit, einmal in einer Voliere mit lauter blauen adipösen Vögelchen gewesen, die gezwitschert hatten, als ginge es um ihr Leben. Und da der kleine Rabe sehr kommunikativ war, hatte er eine Weile ganz intensiv mitgezwitschert.
So langsam dämmerte es ihm, er hatte damals einem süssen kleinen Zwitscherer, der sich aber merkwürdigerweise für eine @Giraffi hielt, seine Nestadresse ins Ohr gezwitschert. So wegen Weihnachten und so.

Sollte das in Wirklichkeit ein Weihnachtstwichtel gewesen sein?
Tatsächlich, das Paket duftete verdächtig nach weihnachtlichen Leckereien und so konnte der kleine Rabe nicht lange widerstehen und zupfte mal hier an einer Ecke, mal da am Paketband und schwups, plötzlich war eine Seite offen!
Na nu isses ja auch schon egal, dachte der kleine gierige Rabe und öffnete das Paket vollends. Und staunte mit offenem Schnabel, was ihm da alles so entgegenpurzelte.
Päckchen über Päckchen, ein jedes fein und liebevoll verpackt!
Plötzlich zuckte er zurück, blickten ihm doch vier Nachteulen entgegen; und als Rabe hat man einen gehörigen Respekt vor Eulen; sitzen sie doch meistens in den dunklen Regalen mit den schweren Wälzern über Philosophieoder den Sinn des Lebens und blicken stumm und wissend.

Aber nein, bei genauerem Hinsehen bemerkte er, dass diese vier hier bunt und liebevoll „Frohe Weihnachten“ wünschten und eine reizende Botschaft, was es mit all den Päckchen auf sich hatte, in ihren Schnäbeln trugen.
Da hatte der Weihnachtstwichtel aber gaaaanz tief in die verborgenen Abteilungen der kleinen Rabenwelt geblickt und nachgedacht, womit er eine Freude bereiten könnte.
Nicht nur einen originalen struwweligen Musikus, nein, auch orientalische Köstlichkeiten und als Gegenpart heimatliches Kunst- und Backhandwerk fanden sich in den Päckchen. Und Teesorten, von denen der kleine Rabe noch nie gehört hatte.

So konnte der Winter kommen, mit Lesestoff, Backwerk, einem kleinen Schneemann als Kameraden und einem heißen Tee, wenn der Wind mal wieder um das Bibliotheksnest brauste und ein kleiner Rabe sich besser nicht hinaus wagte.

Erschöpft vom vielen Auspacken, Freuen und Staunen über seinen lieben unbekannten Weihnachtswichtel hüpfte der kleine Rabe in sein Nest, steckte den Schnabel unter seine Flügel und träumte vom kleinen blauen Vogel Giraffi!